ver.di-Bezirksvorsitzender von Rechtsextremen angegriffen
Am Samstag, den 24.01.2015, folgten in Erfurt ca. 600 Menschen den Aufrufen von Gewerkschaften, Kirchen, Parteien und antifaschistischen Initiativen, sich gegen einen Aufmarsch von sogenannten "Pegada"-Anhängern zu positionieren.
Bei den Teilnehmern der "Pegada", einer Mischung aus Verschwörungstheoretikern und antisemitischen Nationalisten, waren entgegen aller Behauptungen der Anmelder, eine größere Anzahl gewaltbereiter Neonazis wahrzunehmen. Leider haben dies sowohl die Organisatoren von "Pegada" als auch die anwesende Polizei ignoriert. Offensichtlich hat das von jungen Leuten getragene Transparent mit dem Buchenwald-Schwur die Neonazis gestört und sehr schnell zu Aggressivität gegenüber den Gegendemonstranten geführt.
30 – 40 offensichtlich Rechtsgerichtete aus der "Pegada"-Kundgebung stürmten auf die Träger des Transparents zu, versuchten es zu zerstören und verletzten dabei mehrere Teilnehmer/innen der Gegendemo, u. a. den Bezirksvorsitzenden der Gewerkschaft ver.di Thüringen, Denny Möller. Auch die ver.di-Fahnen störten wohl die Rechten, allerdings blieb es da bei Sachbeschädigung.
Anwesende Kräfte der Polizei griffen nicht ein bzw. reagierten viel zu spät und haben offensichtlich weder die Anwesenheit der Nazis noch deren Gewaltbereitschaft registriert. Auch zu kritisieren ist die Rolle der Ordnungsbehörde der Stadt Erfurt, die trotz zahlreicher Hinweise auf Teilnehmer aus dem gewaltbereiten rechten Spektrum, die Kundgebung der "Pegada" ohne Auflagen genehmigte.
Empört äußert sich Corinna Hersel, Geschäftsführerin des ver.di-Bezirkes: "Zum Glück konnten die Gegendemonstranten verhindern, dass die ursprünglich angemeldete Route mitten durch die Erfurter Innenstadt tatsächlich beschritten wurde."
Die Erfahrungen des 24.01.2015 lassen befürchten, dass die für den 15.03.2015 angemeldete "Hogesa"-Demonstration eine viel größere Anzahl gewaltbereiter Hooligans und Rechtsextremer nach Erfurt lockt. "Wir fordern bereits jetzt die Stadt Erfurt auf, sich gegen derartige Aufmärsche zu positionieren, mindestens genauso wichtig ist allerdings, dass die Bürger/innen der Stadt sich den Feinden der Demokratie entgegen stellen", so Hersel abschließend.
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