Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK:
ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness verliehen
Traditionell verleiht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ihren mit 2.000 Euro dotierten Preis an einen Film im Deutschen Wettbewerb beim Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK. Den diesjährigen Gewinnerfilm kürte die dreiköpfige Jury aus den beiden Journalistinnen Julia Cruschwitz und Gundula Lasch sowie dem Professor für Medienwissenschaft Rüdiger Steinmetz. In ihrer kurzen Begründung heißt es: „Wir sehen jede Regung in den Gesichtern derjenigen, die weit mehr leisten, als ihren Job zu tun. Der Film zeigt mit erstaunlicher Leichtigkeit ihren Alltag, in dem sie unermüdlich versuchen, ihren Schützlingen ein Stück Normalität zu schaffen, ihnen Rückhalt und Mut zu geben, Perspektiven zu eröffnen. Ein großartiger Einblick.“
Der Dokumentarfilm von Daniel Abma zeigt den Alltag einer Wohngruppe mit fünf Jungs zwischen sieben und 14 Jahren im ländlichen Raum. Im Fokus stehen die Erziehenden, die jeden Tag aufs Neue versuchen, den Kindern ein Zuhause zu schaffen, das ihnen Geborgenheit, Orientierung und Strukturen gibt. Über mehrere Jahre hat der Filmemacher Daniel Abma diese „Ersatzfamilie“ begleitet und es offensichtlich geschafft, die Kameras für die Erziehenden wie ihre Schützlinge „unsichtbar“ zu machen. So ermöglicht er den Zuschauenden ungefilterte Einblicke in Alltagssituationen der Wohngruppe und Gemütszustände der Protagonist*innen. Er zeigt ihre immer wiederkehrenden Versuche, zwischen Schule, Jugendamt und oft unzuverlässigen Eltern zu vermitteln und für die Kinder erträgliche Lösungen zu finden. Wir sehen aber auch ihr Scheitern, zum Beispiel an rassistischem Mobbing in der Schule.
Dem Filmemacher gelingt die große Kunst, ein schweres Thema leicht zu erzählen. Auf diese Weise macht er es möglich, dass wir das Zuschauen ertragen können und einen Blick in das Leben von Menschen werfen können, das vielen von uns sonst verborgen bleiben würde. So können wir die Solidarität, Menschlichkeit und Fairness der drei Hauptpersonen dieses Films als alltägliche und selbstverständliche Haltung miterleben.
Am Sonntag, 3. November, werden alle Preisträgerfilme bei DOK Leipzig zu sehen sein. Darüber hinaus werden Screenings von „Im Prinzip Familie“ für ver.di-Mitglieder organisiert und rechtzeitig angekündigt.
V.i.S.d.P.:
Oliver Greie
ver.di-Landesbezirksleiter
für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
für den Inhalt: Jörg Förster
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