Was war passiert? Am 24. September 2024 veröffentlichte die Oberbürgermeisterin Simone Borris im Ratsinformationssystem die Drucksache DSO 464/24. Diese Drucksache nimmt den „deutlich erhöhten Ausgleichsbedarf“ bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben in den Fokus. Ein sofortiges Schrillen der Alarmglocken bei #wirfahrenzusammen, der Allianz von ver.di und FridaysForFuture sowie der Gewerkschaft ver.di waren die Folge.
Benjamin Schladitz, Gewerkschaftssekretär von ver.di im Bezirk Sachsen-Anhalt Nord, kritisiert die Entscheidung der Oberbürgermeisterin und des Stadtrats, externe Beratungsunternehmen zu engagieren, anstatt die Expertise der Magdeburger Verkehrsbetriebe zu nutzen. „Im Bereich Verkehrsplanung, Disposition, Werkstätten, Verwaltung und erst recht im Fahrdienst gibt es genügend Expertise um den Fahrzeug-, Material- und Personalfluss effizient zu steuern“, meint der Gewerkschafter. Er betont die Notwendigkeit eines gut ausgebauten ÖPNV als echte Alternative zum Individualverkehr und fordert ein politisches Bekenntnis für bessere Arbeitsbedingungen und angemessene Finanzierung. „Es braucht nun ein echtes politisches Bekenntnis. Dieses haben wir in der vergangenen Tarifrunde von Landes- und Kommunalpolitiker*innen durch die Unterzeichnung unserer Petition für bessere Arbeitsbedingungen und der dazugehörigen auskömmlichen Finanzierung des ÖPNV eingefordert. Nun ist es an der Zeit, diesen Worten bzw. Unterschriften auch Taten folgen zu lassen.“
Der Anstieg des Ausgleichsbedarfs resultiere aus den steigenden Energiepreisen für Fahrstrom und Diesel sowie der Notwendigkeit, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern, um Krankenstand, Fluktuation und Fachkräftemangel zu bekämpfen. Schladitz hebt hervor, dass die Mitarbeitenden der Verkehrsbetriebe essenziell für die Mobilität der Bürger*innen sind und Einsparungen statt Ausbau das falsche Signal wären. „Die Kolleg*innen der Magdeburger Verkehrsbetriebe sorgen mit ihrer Arbeit täglich rund um die Uhr für unsere Mobilität. Der Weg zur Schule, zum Arzt, zur Arbeit oder zu Veranstaltungen wäre ohne ihre Arbeit für viele Familien, junge Menschen und Senior*innen der Stadt schlichtweg unmöglich.“
Paul Schmidt, ver.di-Fachbereichsleiter für den Verkehr in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergänzt: „Im ganzen Land beobachten wir gerade, wie die Verkehrswende systematisch vor die Wand gefahren wird. Wer guten Nahverkehr möchte, muss investieren. Deswegen werden wir auch zukünftig nicht damit aufhören, für gute Bedingungen im ÖPNV zu kämpfen.“
Das Bündnis #wirfahrenzusammen ruft gemeinsam mit dem Betriebsrat der MVB, ver.di, Klimaaktivist*innen, Fahrgästen und Beschäftigten die Beratungen der Ausschüsse am 16.10. und am 25.10. und die Stadtratssitzung am 14.11. mit Nachdruck zu begleiten. #Magdeburgstehtzusammen gegen die Rolle rückwärts.
V.i.S.d.P.:
Oliver Greie
ver.di-Landesbezirksleiter
für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
für den Inhalt: Jörg Förster
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