Beschäftigte des Klinikum Chemnitz erhalten Unterstützung aus dem Deutschen Bundestag

Pressemitteilung vom 27.06.2024

Gemeinsame Pressemitteilung der ver.di–Mitglieder in den Tochtergesell­schaften am Klinikum Chemnitz und Detlef Müller (SPD), Mitglied des Deut­schen Bundestages

In der Klinikum Chemnitz gGmbH arbeiten insgesamt ca. 7.000 Beschäftigte. Davon sind circa 3.000 in Tochtergesellschaften beschäftigt, viele davon sind direkt im ope­rativen Geschäft des Klinikums tätig. Der Tarifvertrag, der für die Klinik-Beschäftig­ten gilt, findet in den Tochtergesellschaften jedoch keine Anwendung. Nun erhalten die Beschäftigten Unterstützung aus dem Deutschen Bundestag.

Anfang der 2000er Jahre wurden viele Bereiche des Klinikum Chemnitz ausgeglie­dert. Um bestehende Tarifbindungen zu umgehen und somit Lohnkosten zu sparen, hat die Klinikum Chemnitz gGmbH zahlreiche Tochtergesellschaften gegründet. Dies führt nun, 20 Jahre später, zu zum Teil erheblichen Gehaltsunterschieden. „Wir fühlen uns wie Beschäftigte zweiter Klasse. Obwohl wir direkt in die Patientenver­sorgung eingebunden sind, gelten für uns völlig andere Arbeitsbedingungen“ sagt Michael Arndt, tätig in der Logistik- und Wirtschafts-Tochtergesellschaft des Klini­kum Chemnitz.

Nicht nur die Logistik, sondern beispielsweise auch die Reinigung, die Verwaltung, die technische Betreuung und das Labor sind in Tochterunternehmen ausgegliedert, die bisher keiner Tarifbindung unterliegen. „Durch 20 Jahre Tarifflucht hat das Kli­nikum Chemnitz eine Menge Lohnkosten gespart. Die Kolleginnen und Kollegen sind nicht länger bereit, Gehaltsunterschiede von bis zu über 1.000 Euro pro Monat hinzunehmen. In zwei Tochtergesellschaften gibt es bereits Tarifverhandlungen. Wir sind somit auf dem Weg der Angleichung, sehen aber insbesondere auch die Politik in der Verantwortung, uns dabei zu unterstützen“, sagt ver.di Gewerkschaftssekretär Robin Rottloff. „Wir sind uns um die schwierige finanzielle Lage der deutschen Kli­niken bewusst. Doch genauso wie jede Klinik haushalten muss, müssen auch die Beschäftigten haushalten und auf die gestiegenen Preise mit mehr Gehalt reagieren können“, so Rottloff weiter.

Der Bundestagsabgeordnete Detlef Müller (SPD) betont: „Die Arbeit aller Mitarbei­tenden im operativen Bereich des Klinikum Chemnitz muss anerkannt und auch ent­sprechend finanziell wertgeschätzt werden. Für gleiche Arbeit muss auch gleicher Lohn gezahlt werden. Die Zeiten einer Zweiklassengesellschaft in einem Unterneh­men sollten vorbei sein.“ Detlef Müller unterstützt deshalb den Vorstoß, einen ein­heitlichen Tarifvertrag für den operativen Bereich des Klinikum Chemnitz durchzu­setzen. Das Vorgehen, Geschäftsprozesse in Subunternehmen auszugliedern, sei nicht zuletzt aufgrund des demographischen Wandels lange überholt. „In Zeiten des zunehmenden Fach- und Arbeitskräftemangels ist das für die Weiterentwicklung des Klinikums auch und gerade in herausfordernden Zeiten einer anstehenden Kran­kenhausreform entscheidend.“

Für Rückfragen:

Robin Rottloff, zuständiger Gewerkschaftssekretär

01716924238 / robin.rottloff@verdi.de

 

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